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„Gemeinsam statt einsam“ – Emmi Zeulner würdigt generationsübergreifendes Modellprojekt

Am 22. Januar 2025 besuchte die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner das Jugendzentrum in Kasendorf, um sich ein Bild vom Besuchs-Pilot-Projekt zu machen.
Im Austausch mit den Verantwortlichen des Projekts – Initiator Volkmar Schulze, Projektleiterin Corinna Zenker, Pfarrer Stefan Lipfert von der Kirchengemeinde Kasendorf-Peesten, den Bürgermeistern der Marktgemeinden Norbert Groß und Andreas Pöhner sowie Günther Pfändner, dem Vorsitzenden des Diakonievereins – zeigte sich Frau Zeulner tief beeindruckt von der engagierten Arbeit des Teams. Auch Frau Christina Flauder, stellvertretende Landrätin, nahm an dem Termin teil. Unter den Anwesenden waren zudem mehrere ehrenamtliche Helfer, die maßgeblich dazu beigetragen haben, ein weitreichendes Netzwerk für Hilfesuchende aufzubauen. Frau Zeulner hob die Relevanz solcher Projekte für jede Region hervor und würdigte insbesondere die einfühlsamen Ansätze zur Überwindung von Hemmschwellen – ein wichtiger Beitrag, um die Einsamkeit vieler Menschen nach der Corona-Pandemie Schritt für Schritt zu verringern.
Frau Zeulner hob die Bedeutung des monatlich stattfindenden Trauer-Cafés hervor, das nicht nur Hilfesuchenden einen Ort der Begegnung bietet, sondern auch Menschen motiviert, selbst aktiv zu werden. Zwei Teilnehmerinnen des Cafés betreuen mittlerweile den Spielenachmittag des Projekts – ein eindrucksvolles Beispiel für die nachhaltige Wirkung der Initiative.
Besonders lobte sie das „Digital 60+ Projekt“, bei dem Jugendliche Senioren im Umgang mit digitalen Medien unterstützen. Im Gegenzug vermitteln die Senioren den Jugendlichen praktische Fähigkeiten wie Gartenarbeit und Kochen:
„Das ist gelebtes generationsübergreifendes Miteinander! Wir brauchen mehr solcher Anlaufstellen wie hier, wo Jung und Alt zusammenkommen, sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Solche Projekte stärken den sozialen Zusammenhalt und sind ein wichtiger Baustein für eine echte sorgende Gesellschaft.“
Emmi Zeulner MdB
Ein weiteres neues Angebot ist das Dinner mit englischer Konversation, bei dem Khoder K., ein syrischer Literaturwissenschaftler, mit den Teilnehmenden in einfachem Englisch über verschiedenste Themen spricht. Diese Veranstaltung fördert den kulturellen Austausch für alle Generationen.
Auch die Grundschule Kasendorf profitiert erheblich von dem Projekt: Einmal pro Woche besuchen Ehrenamtliche die Schüler und bringen ihnen in kleinen Gruppen beispielsweise das Schach- oder Schafkopfspielen bei. Diese Aktivitäten, abseits des regulären Schulalltags, fördern nicht nur das soziale Miteinander, sondern stärken auch die kognitiven Fähigkeiten der Kinder auf eine ganz besondere und spielerische Weise.
Frau Zeulner hob die präventive Wirkung des Projekts hervor: „Hier wird frühzeitig hingeschaut und Hilfe angeboten, bevor es zu körperlichen oder psychischen Notfällen kommt.“ Sie sicherte ihre Unterstützung für eine weitere Förderung des Projekts zu.
Neben der generationsübergreifenden Arbeit liegt ein Fokus auf der Schulung der Ehrenamtlichen, um sicherzustellen, dass diese langfristig motiviert und vor Überlastung geschützt bleiben. Selbstfürsorge („Selfcare“) wird als essenzieller Bestandteil der Freiwilligenarbeit verstanden.
Das Besuchs-Pilot-Projekt hat bereits jetzt eine positive Wirkung auf die Lebensqualität in der Region Kasendorf und Wonsees. Es fördert Gemeinschaft, gegenseitige Unterstützung und Solidarität. Die Verantwortlichen sind optimistisch, dass das Projekt auch nach der Pilotphase eigenständig weitergeführt werden kann.
Das Besuchs-Pilot-Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt des CVJM, der Kirchengemeinde, der Diakonie Kasendorf-Wonsees, des Marktes Kasendorf, des Marktes Wonsees und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Bayern (ELKB). Ziel dieses Projekts ist es, durch generationsübergreifende Zusammenarbeit und innovative Ansätze die Gemeinschaft in der Region nachhaltig zu stärken.
Ziele des Projekts sind einerseits die Betreuung eines generationsübergreifenden Besuchs-Teams („Go & Share“) Ein Besuchs-Team, das Jung und Alt zusammenbringt, soziale Kontakte fördert und durch Besuche sowie Aktivitäten wie Vorlesen, Spazierengehen und gemeinsames Kochen Vertrauen aufbaut.
Besondere Bedeutung hat dabei die „Geh-Struktur“, das aktive Aufsuchen der Menschen, um Hemmschwellen abzubauen und Vertrauen aufzubauen.
Als Ergänzung dazu gibt es die Ehrenamtsbörse „Bring & Share“, die Angebote und Nachfragen in der Region zusammenführt. Sie wird durch Frau Corinna Zenker koordiniert, die ehrenamtliche Mitarbeitende begleitet, schult und unterstützt. Für Menschen ohne Internetzugang wird durch das Besuchs-Team ein analoger Zugang ermöglicht.