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Balmenflur bei Schirradorf

Balmen sind Halbhöhlen, die durch Auswaschung weicherer Gesteinsschichten entstanden sind. Prähistorische Menschen hatten unter solchen Felsdächern oft ihre Wohnstätten oder Jagdlager. Später wurden Schafe und Ziegen dort nachts untergestellt.

Besonderer Lebensraum

Der nährstoffreiche Boden unter den Balmen ist regengeschützt und bietet Lebensraum für Pflanzen, die es trocken mögen. Ihnen reicht das Tropfwasser vom Balmentrauf aus. Eine solche Pflanze ist das unscheinbare Scharfkraut, auch Schlangenäuglein genannt.

Kulturlandschaft Magerrasen

Ähnlich wie an den Wacholderhängen bei Wonsees, ist in Schirradorf der kalkreiche Magerrasen die vorherrschende Landschaftsform. An den Felshängen gedeihen typische Arten wie Kartäusernelke, Zypressen-Wolfsmilch oder Arznei-Thymian. Sie sind auf die Beweidung durch Schafe angewiesen.

Schwalbenstein und Prophetenbrunnen

Unter einem großen Dolomitfelsen, dem Schwalbenstein, entspringt die Schwalbachquelle. Sie ist ein Prophetenbrunnen, ein Anzeiger für den Grundwasserstand. Wenn sie sprudelt, heißt das, es ist viel Wasser von oben durch das Karstgestein geflossen.

Karstgestein

Die Felsen der Fränkischen Schweiz bestehen überwiegend aus sedimentiertem Kalkstein. Das sind Ablagerungen von Schwammriffen, die aus Kleinstlebewesen bestanden. Vor etwa 150 Millionen Jahren lag die Gegend noch am Grund des Jurameers. Das Innere der Kalkund Dolomitfelsen ist von Hohlräumen durchzogen. Geologen nennen dieses Gestein "Karst".

Fledermaushöhle

Das Klingelloch hat seinen Namen von einer Legende. Es heißt, ein Räuber habe in der Höhle seine Münzen gezählt. Durch das „Klingeln“ sei man ihm auf die Schliche gekommen. Variationen der Geschichte gibt es viele. Fest steht, die Höhle ist ein Winterquartier für verschiedene Fledermausarten. Aus Naturschutzgründen ist das Klingelloch gesperrt. Führungen kann man von Anfang April bis Ende September buchen unter: Nils Bräunig, Gelbsreuth 30, 96197 Wonsees, Tel. (09274) 8075030, www.funis.de.

Naturschutz

Das Flora-Fauna-Habitat-(FFH)-Gebiet „Schwalbenstein“ umfasst 14,4 Hektar und ist seit 2007 Bestandteil des europaweiten ökologischen Netzes „NATURA 2000“. Aus Gründen des Naturschutzes sowie aus Rücksicht auf die Landwirte, die das Gras als Viehfutter nutzen, sollten Wanderer auf den Wegen bleiben und keinen Müll hinterlassen. Das gilt auch für Hundekot.

Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Wanderparkplatz kurz vor der Ortseinfahrt Schirradorf. Gehen Sie in Richtung Ortskern und biegen beim Schild „Nicklas Landtechnik“ rechts ab. Zur Felsgruppe gelangen Sie, wenn Sie dem Weg über die Brücke geradeaus folgen.